Physiotherapie Kerlin

ISG-Syndrom (Beckenschmerzen)


ISG Syndrom - Beckenschmerzen

Können ausstrahlende Schmerzen aus dem Lendenwirbelsäulenbereich sein. Diese strahlen dann häufig in den Gesäßbereich aus. Sitzt der schmerz mehr mittig im Bereich des Kreuzbeins, wird häufig ein ISG Syndrom diagnostiziert. Viele Patienten nennen diese Schmerzen noch Rückenschmerzen, da sie gerne nach oben ausstrahlen. Die ISG (Iliosakralgelenke) sind die Gelenke zwischen dem Kreuzbein und den beiden Darmbeinen. Zusammen bilden diese drei Knochen das Becken. Die Darmbeine sind im vorderen Bereich durch die Symphyse verbunden.

ISG Syndrom – das klinische Bild

Das Erscheinungsbild eines akuten oder chronischen ISG -Syndroms kann durchaus unterschiedlich sein. Meistens wird der Schmerz aber beim Laufen mehr, wodurch er sich vom klassischen Rückenschmerz (z.B. durch Facettengelenksblockade oder Bandscheibenbeschwerden) unterscheidet. Der Schmerz bei ISG Syndrom ist meist einseitig betont und kann auch in Ruhepositionen, also im Liegen und Sitzen, stärker werden.

Hypothesen über die Mechanik bei ISG Syndrom

Wie gesagt ist meist ein Gelenk schmerzhafter als das andere. Dieses Gelenk ist jedoch in den meisten Fällen nicht das unbeweglichere / blockierte ISG. Das ist, wenn man die Beweglichkeit ertastet, eher das andere. Das führt zu der Annahme, dass das symptomatische ISG eher durch zu viel Bewegung gereizt sein kann. Beide ISG machen bei Bewegung der Beine eine Mitbewegung, eine Art Rotationsbewegung, die Nutation genannt wird. Bewegt jetzt ein Gelenk nicht, so muss das andere die fehlende Bewegung kompensieren und tendenziell mehr bewegen. Das kann auf die Dauer zu Reizungen führen, die dann bei vermehrter Belastung symptomatisch werden.

Behandlung des ISG Syndroms

Die Stabilisation eines „überbeweglichen“ ISG ist schwierig, allerdings hat es sich als sehr sinnvoll erwiesen, die unbewegliche Seite zu mobilisieren, allerdings sollte man vorher die Nutationsrichtung festlegen in die mobilisiert werden soll.

Darüber hinaus findet man bei einem ISG Syndrom in 80% der Fälle eine relevante Einschränkung im Atlas-Axis-Gelenk, die häufig auf einen fehlerhaften Biss zurückzuführen ist. Dieser Zusammenhang ist v.a. klinisch nachweisbar und theoretisch kaum zu begründen. Möglich erscheint eine reflektorische Verschaltung der Gelenke oder eine mechanische Beeinflussung durch die Hirnhäute, die sich entlang des Rückenmarks bis zum Steißbein erstrecken.