Physiotherapie Kerlin

Das Kopfschmerztagebuch


Kopfschmerztagebuch

Die Analyse ist der Punkt, an dem sich die konzeptionelle Physiotherapie am meisten von der herkömmlichen unterscheidet. Hier werden genau die beitragenden Faktoren untersucht und „gemanaged“, d.h. man versucht alle Möglichkeiten zu ergründen, diese zu beseitigen oder ihnen aus dem Weg zu gehen. Die Analyse gibt aber auch Hinweise auf die mögliche pathologische biomechanische Beanspruchung, die das Problem des Patienten maßgeblich beeinflusst. Dann leiten sich dementsprechend auch manualtherapeutische Techniken ab.

Im Allgemeinen ergeben sich aber aus der Analyse Hinweise auf beitragende Faktoren, die sich nicht ohne weiteres aus der Anamnese  ableiten lassen.

Bezogen auf Kopfschmerzen (auch Kopfschmerzen bei Kindern) und Migräne kann das z. B. ein Kopfschmerztagebuch leisten.

Das Kopfschmerztagebuch

Ich höre von Patienten immer wieder, wenn ich danach frage, dass sie schon mal ein Kopfschmerztagebuch geführt haben. Es hätte aber „nichts gebracht“. Wenn ich dann nachfrage, wie das Tagebuch geführt wurde, wird mir berichtet, dass man an den verschiedenen Tagen notiert hat, wann Kopfschmerzen aufgetreten sind. Sonst nichts. So ein Kopfschmerztagebuch ist für die Analyse der beitragenden Faktoren natürlich sehr unergiebig. Wenn man sich schon die Arbeit macht und ein Kopfschmerztagebuch führt, dann sollte man das auch so ausführlich tun, dass man nach ca. drei bis vier Wochen auch etwas davon ablesen kann.

Beitragende Faktoren für Kopfschmerzen können nämlich aus sehr unterschiedlichen Bereichen kommen:

-          Ernährung

-          Optisches System (motorische Steuerung Auge, Fokussierung)

-          Stress

-          Motorische Über-/ Unterbeanspruchung

-          Haltung und Fehlbelastungen der Halswirbelsäule

-          Schlafgewohnheiten

-          Trinkmenge

Um hier nur einige zu nennen. Führe ich also nur oberflächlich ein Kopfschmerztagebuch, kann ich diese Faktoren nicht finden, bzw. nachweisen. Es ist zugegebener Weise schon sehr aufwendig für jeden Tag genau zu notieren, wann ich was gegessen habe, wann ich was getan habe und mir bewusst zu machen, wann ich was getrunken habe.  Aber bei einer stark ausgeprägten Migräne kann sich dieser Aufwand aber durchaus lohnen und das Kopfschmerztagebuch kann den entscheidenden Anstoß für eine erfolgreiche Therapie geben.